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Basisanleitung Blauholz

Blauholz gehört zu den beliebtesten Naturfarben und wird in verschiedenen Formen geliefrt.

Wir bieten Blauholz im Shop in gemahlener Form an, weil es so besonders ergiebig ist.

Das Blau vom Blauholz ergibt einen wunderbaren Kontrast zu allen möglichen Ecoprint-Färbungen.

Ohne Beize ergibt Blauholz eine schöne blauviolette Färbung, die aber leider weder licht- noch reibecht ist.

Das ist der Grund, warum wir für eine Blauholzfärbung dringend zu einer Beize raten. Darüber später mehr.

Auf dem Bild rechts seht ihr einen gebeizten Seidenschal von Brunhilde Scheidmeir, der mittig mit Blättern belegt und auf einem zugeschnittenen Wasserrohr fest aufgewickelt und abgebunden wurde.

Anschließend wurde die Rolle in einem Sud aus Blauholz geköchelt.

Der Sud färbt vor allem die offenen Seitenränder ein und die oberen Schichten. Alles, was unter diesen oberen Schichten liegt und fest abgebunden ist, wird von der Farbe nicht oder kaum erreicht.

Man kann einen solchen Sud auch zum Überfärben eines Ecoprints verwenden, der blass oder wenig interessant erscheint.

Blauholz gehört zu den berühtesten Färbepflanzen.

Ohne Beize ergibt Blauholz Färbungen, die keine Echtheiten aufweisen. Viele Färberinnen verwenden deshalb Blauholz mit einer Alaunbeize und erhalten so schöne, warme Violettnuancen, die aber leider auch nicht haltbar sind. Auch sie besitzen weder Licht- noch Reibechtheit.

Von Alaun in Verbindung mit Blauholz raten wir also ab. Auch Aluacetat ist nicht empfehlenswert, wenn man mit Blauholz arbeiten möchte!

Beizt man dagegen mit Eisen und/oder Kupfer, erhält man sehr schöne, haltbare Blau- bis Grauschattierungen, die ausgesprochen edel wirken.

  • Kupfer unterstützt den farbigen Anteil von Blauholz und ergibt einen klaren, ein wenig warmen Farbton.
  • Eisen unterstützt den grafischen Anteil und ergibt ein wunderbares GrauBlau.
  • Und dann lassen sich beide Beizensalze auch mischen!

Beizrezept und Vorgehen

Die Menge von Beize und Naturfarbstoffe errechnet sich durch das Trockengewicht des zu färbenden Stoffs. Man legt z.B. einen Schal auf die Waage und nimmt dann für die Beize 1-2% des Trockengewichts.

Das Eisen- oder Kupfersulfat wird in kaltem Wasser aufgelöst, den gut durchfeuchteten Stoff einlegen und dort eine Zeitlang belassen.

Bei leichten Seidenstoffen reichen ca.5 - 15 Minuten, bei schwerem Leinen 1 Stunde und mehr, alles andere dazwischen. Man muss etwas Erfahrung sammeln, genaue Anleitungen gibt es leider nicht. Bitte beim Beizen unbedingt die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen beachten!

Beize dient nicht nur dem Haltbarmachen der Farben auf dem Stoff. Der Stoff nimmt durch das Beizen zudem Farbe an, die den eigentlichen Färbe- und Druckprozess auch beeinflusst.

Das Beizen findet vor dem Färben statt!

Nach dem Beizen kann der Stoff nun feucht oder auch getrocknet weiter verarbeitet werden.

Färben

Auch die Menge des benötigten Färbematerials berechnet sich nach dem Trockengewicht des Stoffs: vom Blauholzpulver, das besonders ergiebig ist, braucht man nur etwa 10-20% des Trockengewichts.

Das Pulver wird ins Wasser gegeben, entweder in einem Säckchen oder einfach lose eingestreut. Das Ganze wird aufgekocht, der Stoff wird eingelegt und bleibt dort -köchelnd- etwa eine Stunde.

Im Farbbad auskühlen lassen.

Trocknen

Diese wichtige Phase wird leider oft versäumt: vor dem Ausspülen sollte der Stoff an der Luft trocknen. Durch Oxydation verbinden sich Farbstoff und Faser intensiver, die Färbung wird schöner und echter.

Auswaschen

Erst nach diesem Trocknungsprozess wird der Stoff gewaschen.

Ausgabe 1 unseres Online Magazins hat das Schwerpunkthema Blauholz:

  • Informationen zu Blauholz
  • sein ganzes Farbspektrum wird gezeigt
  • Blauholz brauchen spezielle Beizen
  • Demo: Färben im Glas mit Blauholz auf Seide.

Weitere Beiträge in Ausgabe 1:

Wie lassen sich Reste von Kupfersulfat neutralisieren, um sie gefahrlos entsorgen zu können? Ihr erfahrt ein einfaches, preiswertes Rezept!

Weizenkleie – das (noch) unbekannte Wasch-und Fixiermittel für Pflanzenfarben.

Literaturempfehlungen. Darunter auch das hübsche, Färbelust machende Buch von BOOTH (Wild gefärbt), dem nur eines fehlt: ein Rezept für Aluminiumacetat (eine küchentaugliche Beize für Pflanzenfasern, die die Autorin empfiehlt).

Deshalb von uns: ein einfach, selbst herzustellendes Rezept für Aluacetat. Jetzt könnt ihr auch nach den Rezepten von BOOTH färben.

Überraschungsrolle – eine Wundertüte voller Ecoprintstoffe! Zuerst eine Bildfolge von 24 Fotos im Skript, wie Brunhilde verschiedene Stoffqualitäten belegt. Anschließend seid ihr in sieben kleinen Videos dabei, wie Brunhilde auspackt und zum Schluss -in einem extra Filmbeitrag- zeigt Brunhilde die trockenen Stoffe und erklärt, wie die Ergebnisse zustande gekommen sind.

Bestellen lässt sich das Online Magazin (Skript und Zugänge zu Videos) auf unserer Seite

www.jeromin-workshop.de

BLAUHOLZ - BASISANLEITUNG