Blauholz gehört zu den berühtesten Färbepflanzen.
Ohne Beize ergibt Blauholz Färbungen, die keine Echtheiten aufweisen. Viele Färberinnen verwenden deshalb Blauholz mit einer Alaunbeize und erhalten so schöne, warme Violettnuancen, die aber leider auch nicht haltbar sind. Auch sie besitzen weder Licht- noch Reibechtheit.
Von Alaun in Verbindung mit Blauholz raten wir also ab. Auch Aluacetat ist nicht empfehlenswert, wenn man mit Blauholz arbeiten möchte!
Beizt man dagegen mit Eisen und/oder Kupfer, erhält man sehr schöne, haltbare Blau- bis Grauschattierungen, die ausgesprochen edel wirken.
Kupfer unterstützt den farbigen Anteil von Blauholz und ergibt einen klaren, ein wenig warmen Farbton.
Eisen unterstützt den grafischen Anteil und ergibt ein wunderbares GrauBlau.
Und dann lassen sich beide Beizensalze auch mischen!
Beizrezept und Vorgehen
Die Menge von Beize und Naturfarbstoffe errechnet sich durch das Trockengewicht des zu färbenden Stoffs. Man legt z.B. einen Schal auf die Waage und nimmt dann für die Beize 1-2% des Trockengewichts.
Das Eisen- oder Kupfersulfat wird in kaltem Wasser aufgelöst, den gut durchfeuchteten Stoff einlegen und dort eine Zeitlang belassen.
Bei leichten Seidenstoffen reichen ca.5 - 15 Minuten, bei schwerem Leinen 1 Stunde und mehr, alles andere dazwischen. Man muss etwas Erfahrung sammeln, genaue Anleitungen gibt es leider nicht. Bitte beim Beizen unbedingt die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen beachten!
Beize dient nicht nur dem Haltbarmachen der Farben auf dem Stoff. Der Stoff nimmt durch das Beizen zudem Farbe an, die den eigentlichen Färbe- und Druckprozess auch beeinflusst.
Das Beizen findet vor dem Färben statt!
Nach dem Beizen kann der Stoff nun feucht oder auch getrocknet weiter verarbeitet werden.